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Heft 4 - Juli - August 2020
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Drosophila suzukii ist ein polyphages Insekt, das sich auch auf Reben entwickelt. In der Schweiz wird es vorwiegend mittels vorbeugenden Massnahmen und Kaolin bekämpft, ein inertes Gesteinsmehl auf Basis von Aluminiumsilikat. Dieses haftet an der Traubenoberfläche und bildet eine physikalische Barriere, welche die Eiablage des Schädlings verringert. Hier präsentieren wir unsere jüngsten Erkenntnisse zur Wirksamkeit von Kaolin gegen D. suzukii sowie zu den chemischen und sensorischen Eigenschaften von Weinen aus kaolinbehandelten Trauben. In 23 Versuchen zeigte Kaolin (Surround WP®) eine mittlere Wirkung von 56% und es konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen einer 1% oder 2% Anwendung von Kaolin sowie zwischen präventiven und kurativen Behandlungen festgestellt werden. Eine weitere Untersuchung ergab, dass drei Anwendungen von 1% oder 2% Kaolin weder die Fermentation noch die chemischen Eigenschaften der behandelten Weine im Vergleich zur unbehandelten Kontrolle beeinflussen. Auch wenn die Aluminiumkonzentration in Weinen aus kaolinbehandelten Trauben leicht anstieg, blieben die Aluminiumgehalte weit unter dem tolerierten Maximalwert. Des Weiteren konnten Degustatoren das Aroma und den Geschmack der Weine aus kaolinbehandelten Trauben nicht von der unbehandelten Kontrolle unterscheiden. Wir schliessen daraus, dass Kaolin gegen D. suzukii wirkt und keine wesentlichen Risiken für Umwelt, Weinqualität und die menschliche Gesundheit birgt.
Keywords: Vitis vinifera; organoleptic tests; aluminosilicate mineral; aluminum
E-Mail: christian.linder@agroscope.admin.ch
Adresse: Agroscope, 1260 Changins/Nyon
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Die Produzenten und Brennereien in der 3-Seen-Region haben ein Verfahren zur Anerkennung der geschützten Ursprungsbezeichnung (AOP) für Bérudge- Branntwein eingeleitet. Diese Branntweine werden hauptsächlich aus Pflaumen, Prunes de Cornaux und Andrière, oder aus morphologisch nahen Sorten hergestellt. Im Rahmen dieses Erkenntnisprozesses konnten die spezifischen sensorischen Eigenschaften für Bérudges-Branntweine identifiziert werden. Zusätzlich zu Pflaumengerüchen offenbarten sich Aromen von Backwaren gepaart mit einer Geschmeidigkeit im Gaumen. Schliesslich zeigten chemische Analysen die gute Reife der Früchte.
Keywords: Bérudge spirit, Protected Geographical Indication (PGI), typicity, tasting, sensory characteristics, chemical analysis.
E-Mail: pascale.deneulin@changins.ch
Adresse: Hochschule Changins
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Die Schweizer Produktion von Erdbeeren ist ausschliesslich auf den lokalen Frischmarkt ausgerichtet. Schwankungen im Geschmack und in der ernährungsphysiologischen Qualität von Erdbeeren wurden von den Konsumentinnern und Konsumenten beobachtet. Ziel dieser Studien war es, die Variationsfaktoren der geschmacklichen und ernährungsphysiologischen Qualität von Erdbeeren zu analysieren. Diese Studien haben die hohe Bedeutung der Sorte für den Geschmack und die Ernährungsqualität von Erdbeeren aufgezeigt. Das Blatt/Frucht-Verhältnis
ist wohl ein wesentliches Element, das die Sortenunterrschiede erklärt und das für die Verbesserung der Qualität von Erdbeeren zu berücksichtigen ist. Umwelteinflüsse wie Höhenlage, Breitengrad und Plastiktunnel Einfluss beeiflussen die Bildung des Fruchtertrags stark, den Geschmack und die ernährungsphysiologische Qualität der Erdbeeren aber weit weniger. Innerhalb ein und derselben Sorte beeinflusst der Reifegrad die Nährwert- und Geschmacksqualität der Erdbeeren stark, insbesondere die Aromen am Ende der Reifezeit. Die Ernteperiode hat dagegen hauptsächlich die geschmackliche und nicht die ernährungsphysiologische Qualität der Erdbeeren beeinflusst.
Keywords: Anthocyanins, flavour, sugars, total polyphenols, vitamin C.
E-Mail: christoph.carlen@agroscope.admin.ch
Adresse: Agroscope, 1964 Conthey
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Dieser Artikel ergibt sich aus dem Mandat des Bundes und der Schweizer Weinhandelskontrolle (SWK) zur Weinechtheitskontrolle vom 12. Dezember 2016. Er enthält Beiträge von Agroscope, der Walliser Dienststelle für Verbraucherschutz und Veterinärwesen (DVSV) sowie der SWK. Er umfasst die Synthese der 2016, 2017 und 2018 bei 40 Winzern und Einkellerern der ganzen Schweiz erstellten Erhebungen sowie die Analyse dieser Proben durch die DVSV. Die Ursprungsauthentifizierung der Weine basiert auf dem mit dem weltweiten Wasserkreislauf zusammenhängenden Sauerstoffisotopenverhältnis (18O/16O). Die Charakterisierung und der Vergleich der natürlichen isotopischen Zusammensetzung verschiedener Pflanzenarten und ihrer Anbaugebiete ermöglichten, die Übereinstimmung mit der Herkunft gewisser landwirtschaftlicher Produkte zu überprüfen. Diese in diesem Bericht beschriebene Methode “Messung des Isotopenverhältnis 18O/16O für flüssige Proben mit Gasbench„ ist eine sehr stabile und bei der DVSV gut beherrschte Methode. Die mit dieser Methode erzielten Ergebnisse (-18O Werte) tragen dazu bei, die Herkunftsangabe auf der Weinetikette zu überprüfen. Ein mit Wasser gestreckter Wein kann mit diesen Datenbanken und Analysemethoden ebenfalls kontrolliert werden. Eine Datenbank sollte aufgrund der jährlichen Schwankungen alle Jahrgänge (-18O Echtheit der Schweizer Weine) enthalten. Der Bericht erläutert die Methoden der Probenahme, Weinherstellung und Analyse sowie die nächsten Projektetappen.
Keywords: Authenticity, Swiss wines, Isotopic ratio, Oxygen, Origin, Water cycle, Vinification
E-Mail: gilles.bourdin@agroscope.admin.ch
Adresse: Agroscope, 1260 Changins/Nyon