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Heft 3 - Mai - Juni 2017
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Dank der Untersuchung von Rebstöcken, die ursprünglich von der Gamay-Population «Plant Robert» abstammten, konnten 13 virosefreie Klone in die Versuchsreihe aufgenommen werden. Im Rahmen des Versuchs auf dem Agroscope-Standort Pully wurden, von 2011 bis 2015, die agronomischen und önologischen Leistungen der drei interessantesten Kandidaten mit schweizerischen (RAC 10 und RAC 23) und französischen (ENTAV 565) Standardklonen verglichen. Die durchgeführten Beobachtungen erlaubten es, einen neuen Klon (RAC 55) zu züchten, der von der Gamay Population «Plant Robert» abstammt. Dieser zeichnet sich durch ein mittleres Produktionspotenzial und eine hohe Qualität aus. Der Klon kann im Frühling 2017 der Schweizer Zertifizierung übergeben werden.
Keywords: grapevine, Gamay, Plant Robert, clonal selection, wine quality
E-Mail: jean-laurent.spring@agroscope.admin.ch
Adresse: Agroscope, 1009 Pully
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Mit Vitis vinifera Chasselas wurde ein Versuch mit zwei Variablen durchgeführt: 1) Laubhöhe (90 oder 150 cm) und 2) Fruchtbehang (5 oder 10 Trauben pro Rebstock). Isotopisch markierter Harnstoff (10 Atom % 15N) wurde während der Blüte appliziert, um die Verteilung des Harnstoffs in der Rebe zum Zeitpunkt der Ernte zu beobachten. Das Blatt-Frucht-Verhältnis variierte zwischen 0,4 und 1,6 m2/kg. Die Verteilung des gesamten Stickstoffs und des Blattstickstoffs wurde hauptsächlich durch die Laubhöhe beeinflusst. Übermässiges Laub (+31 % Trockensubstanz) führte zu einer Abnahme der Konzentration des gesamten Stickstoffs in der Pflanze (–17 %) und zu einer Abnahme der assimilierbaren Stickstoffmenge im Traubenmost (–53 %). Ein ungenügendes Blatt- Fruchtverhältnis verschlechterte den Reifegrad der Trauben.
Keywords: isotope labelling, yeast assimilable nitrogen, foliar fertilisation, partitioning, leaf-to-fruit ratio.
E-Mail: thibaut.verdenal@agroscope.admin.ch
Adresse: Agroscope, 1009 Pully
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Die Grünveredelung durch Kopfkopulation wurde für das Aufpfropfen von Rebstöcken im Departement Hérault erprobt. Die Rebstöcke wurden im Frühling gestutzt und die Schösslinge im Juli mit am gleichen Tag entnommenen Trieben gepfropft. Die Rebstöcke wachsen schnell und gleichmässig. Die Erfolgsquote ist zufriedenstellend (83,6 %). Die Versuche aus den Jahren 2013 und 2016 zeigen jeweils, dass eine mehltaugefährdete Sorte (Servant B) nach der Pfropfung gegen Pilze geschützt werden muss und dass eine gegen Mehltau resistente Sorte (Souvignier G) einen solchen Schutz nicht benötigt.
Keywords: Splice graft, green grafting, top-grafting, resistant hybrid grape variety, vine, downy mildew, graft union
E-Mail: lepibiote@orange.fr
Adresse:
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Bei der Verkostung von Weinen entstehen manchmal Zweifel, ob flüchtige Phenole vorhanden sind, welche für Gerüche nach Reitstall, Gewürznelken, oder Stall oft verantwortlich sind. Diese Gerüche werden von Brettanomyces Hefen produziert. Die klassischen Analyse- Methoden beruhen auf der Auszählung der Hefen nach deren Vermehrung auf Agar. Diese Analysen reichen nicht aus, weil Brettanomyces Hefen ihre Fähigkeit, alle lebensfähigen Zellen zu vermehren, aufgrund einer Stressreaktion verlieren kann, obwohl sie lebensfähig bleiben. Dieser lebensfähige, nicht kultivierbare (VNC) Zustand ist umkehrbar. Versuche wurden in einem Rotwein durchgeführt, um zu prüfen, ob Brettanomyces Hefen im erwähnten oder aus ihm heraustretenden Zustand, ihre Fähigkeit behalten, flüchtige Phenole zu produzieren. Ein Stress von 30 mg/l freier SO2 induzierte den VNC-Zustand. Brettanomyces Hefen verlieren dabei ihre Fähigkeit, Weinfehler hervorzurufen, gewinnen diese Fähigkeit aber zurück, sobald der Stress verschwindet und sie aus dem VNC-Zustand heraustreten.
Keywords: Brettanomyces, Ethyl-phenol; Ethyl-gaiacol; VBNC; HPLC, EPF, Acridine orange, VBNC, VC, SO2
E-Mail: anne-claire.silvestri@changins.ch
Adresse: Hochschule Changins
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Erdbeeren und Himbeeren sind empfindliche Früchte, die nach der Ernte schnell verderben. Die Schäden sind hauptsächlich auf die Entwicklung von Pilzkrankheiten zurückzuführen, insbesondere wenn die Lagerbedingungen nicht optimal sind. In der vorliegenden Studie ist eine Behandlung mit gasförmigem Ozon durchgeführt worden, mit dem Ziel die Lagerdauer von Beeren zu verlängern und die durch Verfaulung bewirkten Schäden zu reduzieren. Die Resultate zeigen, dass Ozon effizient zur Verlangsamung des Wachstums von Mikroorganismen beiträgt und die Qualität in Bezug auf Zuckergehalt, Säure und Farbe in der Mehrheit der Versuche nicht beeinträchtigt. In gewissen Tests, hat das Ozon das Weichwerden der Erdbeeren leicht beschleunigt, aber dieser Unterschied ist vom Verkosterausschuss nicht wahrgenommen worden.
Keywords: Strawberries, raspberries, ozone, fungal disease, quality
E-Mail: severine.gabioud@agroscope.admin.ch
Adresse: Agroscope, 1964 Conthey
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Die beiden polyphagen Baumwanzen Halyomorpha halys und Nezara viridula kommen seit kurzem in der Schweiz vor und verursachen immer mehr Probleme im Obstund Gemüseanbau. Die Kontaktwirkung der Sprühapplikation der Wirkstoffe Spinosad, Azadirachtin A, Chlorpyrifos und Thiacloprid wurde daher im Labor auf den Adulten der beiden Schädlinge bei 0,5-, 1-, 2- und 4-facher bewilligter Dosis getestet. Mit 50 % und 39 % nach zwei, sowie 100 % et 83 % nach sechs Tagen, bewirkten Chlorpyrifos und Spinosad die höchsten Mortalitäten bei der bewilligten Dosis auf H. halys. Thiacloprid war gegen H. halys hingegen fast wirkungslos. Auf N. viridula waren Chlorpyrifos und Spinosad bei der bewilligten Dosis dagegen kaum wirksam. Thiacloprid war leicht wirksamer und tötete 25 % der Adulten nach zwei respektive 50 % nach sechs Tagen. Azadirachtin A bewirkte über die sechs Versuchstage bei beiden Wanzenarten praktisch keine Sterblichkeit. Chlorpyrifos und Spinosad könnten gegen H. halys also in eine «attract and kill» Strategie integriert werden, um die Einwanderung von Adulten aus den Überwinterungsgebieten zu verringern und das assoziierte Risiko von grossflächigen Pflanzenschutzmitteleinsätzen zu reduzieren.
Keywords: residual effects, IPM strategy, brown marmorated stink bug, southern green stink bug
E-Mail: serge.fischer@agroscope.admin.ch
Adresse: Agroscope, 1260 Changins/Nyon